Berichte von den Transporten

Antwerpen September 2008

Um 7:00 Uhr war Abfahrt. Ziel ein kleiner Ort in der Nähe von Antwerpen. Grund unserer Reise – Greyhounds – 10 Stück. Obwohl ich noch hundemüde war konnte ich keine Minute in Iris’ noch leerem Wagen die Augen schließen. Die Aufregung vor dem, was mich gegen 12:00 Uhr erwarten würde, war zu groß. Da es den anderen Nichtfahrern, Petra und Miriam, genauso erging, dachten wir uns vier schon im Voraus viele verschiede Hundenamen aus.
Eine viertel Stunde vor Ankunft wurden wir von Iris’ Bekannten schon aufgeregt angerufen wo wir blieben! Die meisten Hunde seien schon abgeholt und John warte nur noch auf uns.
Und dann waren wir endlich da! Auf einer Wiese in einem Wohngebiet standen ein Transporter sowie ein Jeep mit einem großen Anhänger!
Alle außer Petras Whippets hüpften aus dem Auto in Richtung John. Nachdem ich die Iren begrüßt hatte, lief ich um den Jeep, um die Greys im Anhänger anzuschauen.
16 Augenpaare schauten mich an! Die Gefühlswelle, die auf mich prallte, war heftig. Mir kullerten nur noch die Tränen – vor Freude wie auch Entsetzen, in dem Bewusstsein, dass viele ihrer Leidensgenossen keinen zweiten Frühling erleben würden.
Kurze Zeit später wurden die letzten, unsere Zehn, ausgeladen und auf uns verteilt. Acht Jungs und zwei Mädels, sieben schwarz, zwei weiß, einer blau. Auf ihren Halsbändern standen Nummern und so waren sie in den ersten zwei Stunden eben nur Nummern für uns.
Im Auto eingeladen, trug jeder der sich gegenseitig Fremden einen Maulkorb, unter anderem wegen den zwei Whippets, die bei Petra vorne im Fußraum Platz fanden.
Auf dem Weg in die Eifel zu Inge Bassi erhielten wir einen ersten Eindruck von unseren Schützlingen, ihre Papiere gaben uns zudem weitere Informationen ihres bisherigen Lebens. Namen wurden verteilt, nur einer erhielt später einen anderen.
Bei Inge und ihren Meutehunden angekommen, ließen wir jeden einzeln an den Whippet-Mädchen vorbei – ein erster Kleine-Hunde-Verträglichkeitstest. Diese Zehn waren so wunderbar, dass sie Minuten später im Garten ihren ersten Freilauf genossen. Nach einer wohltuenden Stärkung und Einigung, Willow und Nelson bei Inge zu lassen, fuhren wir weiter – diesmal alle ohne Maulkorb. Die schnelle Verwandlung, die die namenlosen Nummern in wahre Persönlichkeiten innerhalb Stunden durchliefen, verwundert mich immer noch, sowie das schnelle Auseinanderhalten der sechs rabenschwarzen Greys.
Bei Iris angekommen wurden wir schon von den Pflegestellen Sabrina & Patrick und Jasmin gespannt erwartet, die Hunde wurden ausgeladen, verteilt – Petra und ihre Tochter fuhren mit drei Jungs weiter nach Günzburg und ich lief mit Faye nach Hause , die eine Nacht bei mir blieb, eine Nacht, die mir mal wieder ein weiteres Mal zeigte, weshalb ich in diese Tiere so vernarrt bin und jede Woche so eine doch anstrengende Fahrt auf mich mit Leichtigkeit nehmen würde.
dorothee abé


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