Berichte von den Transporten

Fahrt zum Tierheim Szent Ferenc Állatotthon Alapítvány (Hl. Franziskus) in Ócsa bei Budapest

 Mitte  Mai lasen mein Mann und ich in dem Forum Windhund-Community, dass eine blaue Greyhündin in der Tötungsstation in Budapest sitzt und von Einschläferung bedroht ist, wenn sich niemand findet, der sie haben will.
Wir haben selbst eine Greyhündin und wissen wie sensibel diese Hunde, wie alle Windhunde, sind. So entschlossen wir uns spontan diese Hündin aus Budapest zu holen. Iris versprach uns die Unterstützung von Bulli in Not, der Verein würde die Hündin übernehmen.
Eine Freundin aus dem Forum stellte für uns einen Kontakt zu dem kleinen Tierheim Szent Ferenc her und Henni, die Verantwortliche dort kaufte Luna, so war die Hündin inzwischen genannt worden für uns frei und brachte sie vorübergehend bei sich unter.
Wenn wir schon die weite Strecke nach Ungarn fahren, dann sollte es nicht nur für den einen Hund sein und so erfuhren wir von weiteren „Notfellchen“ und suchten Pflegestellen für 3 weitere Hunde.

Spontane Hilfe innerhalb von Tagen
Da wir erfahren hatten, dass das Tierheim dringend Hilfe gebrauchen könnte, streuten wir hier in Deutschland einen Spendenaufruf und waren überwältigt über die Hilfsbereitschaft vieler lieber Mensch, die uns ganz schnell und unbürokratisch unser Auto mit Hunde- und Katzenfutter, Welpenmilch, Decken, Halsbänder, Leinen und, und, und füllten.
So fuhren wir am 3. Juni, Fronleichnam, morgens los und kamen abends in Budapest an. Den Freitag hatten wir für eine Stadtbesichtigung eingeplant, waren aber in Gedanken immer schon bei den Hunden. Was würden wir vorfinden? Auf der Fahrt hatten wir weite Landstriche überflutet gesehen, die Donau und ihre Nebenflüsse waren über die Ufer getreten und Wiesen und Felder standen unter Wasser. Ist das Tierheim vielleicht auch überflutet?
Am Samstag schien allerdings die Sonne, als wir früh morgens den Treffpunkt an der Autobahnraststätte erreichten und von Henni und Tünde in Empfang genommen wurden. Weiter gings über eine unbefestigte Piste durch ein Wäldchen zum Tierheim.
Dort wurden wir von Rita, der Mitarbeiterin von Henni, und natürlich von vielen, vielen Hunden begrüßt. Drei Frauen versorgen dort 130 Hunde, von der kleinen „Fußhupe“ bis zum großen Herdenschutzhund, und sind noch für ca. 40 Katzen auf Pflegestellen verantwortlich. Die Ausläufe für die Hunde sind mit einfachsten Mitteln gebaut, aber es gibt einige Hütten und Bäume die Schatten spenden. Der sandige Boden war an diesem Tag schon gut abgetrocknet, doch wir konnten uns vorstellen, dass die Hunde bei starkem Regen und vor allem bei Kälte kaum Schutz finden. Die vielen Welpen, wie können sie das nur überstehen? Es fehlt offensichtlich an allem, nur an einem nicht, an der Liebe zu den Tieren. Die Frauen haben einen unglaublich liebevollen Umgang mit den Tieren und alle Hunde hängen sehr an ihnen. Der Abschied von den Hunden fiel den Betreuerinnen sichtlich nicht leicht.
Da die Verständigung nur über die Dolmetscherin möglich war und die Zeit drängte, blieben viele Fragen offen.
Nun wurden erst mal die Spenden ausgeladen. Es war wie Weihnachten, die Frauen haben sich so gefreut und die Hunde, die frei auf dem Grundstück herumlaufen haben uns fleißig „geholfen“.
Nebenbei konnten wir uns schon mit den Hunde, die mitfahren sollten anfreunden. Die Greyhündin Luna sprang gerne ins Auto und machte es sich auf der weichen Decke bequem. Der junge Magyar Agar Rüde Palika war erst am Vortag abgegeben worden und war gar nicht „eingeplant“. Ein Anruf nach Deutschland und Iris gab ihr Ok: „Palika darf mitkommen“.
Die beiden Afghanmix-Welpen Rosa und Liliom mussten eingefangen werden, sie wollten lieber weiter toben und ahnten nichts von dem was ihnen bevorstand.
Nur der kleine Whippet-Welpe Dia lag im Auto seiner Pflegemama Rita und machte einen sehr schlappen Eindruck.
Dann gings mit den Hunden zum Tierarzt, der freundlicherweise in seiner Praxis kam, obwohl Samstag war. Er untersuchte noch mal alle Hunde, die ausreisen sollten, setzte ihnen den Mikrochip und stellte die Dokumente aus. Nur der kleine Dia bekam keine Reiseerlaubnis. Er war einfach noch zu schwach und die Reise wäre ein Risko für ihn gewesen.
Wir vereinbarten, dass er eine Woche später, wenn sein Bruder von einer anderen Organisation abgeholt wird, mit zu uns kommen darf, sollte er gesund sein.
Die Rückreise war lang, aber unkompliziert, die Hunde waren alle so brav als wüssten sie, dass sie einem neuen, besseren Leben entgegen fahren.

Was ist aus den ersten Ungarn, die wir für Bulli in Not geholt haben geworden?
Luna heißt jetzt Lena und hat der Pflegefamilie sofort den Kopf verdreht. Ob sie wohl bleiben darf?
Palika heißt jetzt Nando und auch seine Pflegemama gibt ihn nicht mehr her.
Die Afghanen-Welpen bringen viel Freude und Leben in ihre Pflegefamilien. Sie suchen noch nach einem festen Zuhause.
Und auch der kleine Whippet ist inzwischen bei uns angekommen. Er heißt jetzt Janosch und es wird mir sehr schwer fallen, wenn er bald in sein festes Zuhause umzieht.

Wir danken Dorle´s Tiernahrung, Fressnapf Frankenthal, Fressnapf Germersheim, der Hundeschule Trapp & Brosser, Neupotz sowie den vielen privaten Spendern.
Ganz besonders unseren unermüdlichen „Fundraisern“ Isa & Jutta und Manuela & Walter.
Alle Spenden sind dort angekommen, wo sie dringend gebraucht werden. Und mit eurer Hilfe muss dies nicht die letzte Ungarn-Fahrt gewesen sein.


Bilder













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