Geschichten

Wie Frau Rutschmann-Wittig zu den Bullis kam...

Wie alles began...,

es war einmal ein total hundeverrücktes, junges Mädchen, das nachdem ihre Deutsche Dogge (aus zweiter Hand von einem Autohändler) im Alter von sechseinhalb Jahren (Herz- und Nierenversagen)gestorben war, einen Hund suchte, der von guter Konstitution war und natürlich etwas länger leben sollte. Auf einer Hundeausstellung, damals in Mannheim, erkundigte sie sich - in Frage kamen nur kräftige Hunde (also keine Windhunde und auf gar keinen Fall Jagdhunde) - nach Englisch Bulldog und Bullterrier, da allerdings der Gesichtspunkt "Gesundheit" eine Rolle spielte, war die Frage nach der Rasse schnell geklärt. Ein wenig gewöhnungsbedürftig waren diese kleinen Athleten der Rasse Bullterrier schon, zumindest von ihrer Physionomie, aber auf jeden Fall lustig und gesund sollten sie ja auch sein. Ein geeigneter Züchter war schnell gefunden - im Tierheim hatte man von dieser Rasse überhaupt noch nie etwas gehört oder gesehen - ein kleiner Welpe auch. Lothary's Devils Dart - ein kleiner roter Rüde (Sohn vom legendären Kearbys Bugler) - der Name war Programm, ein durch und durch typischer Bulli, anstrengend bis zum "geht nicht mehr", auf der anderen Seite aber sooooooooo...... liebenswert - eine der größten Hundepersönlichkeiten überhaupt.

Da mich von klein auf aber auch der Tierschutz und seine Arbeit interessierte, ich ging schon Jahre vorher als "Gassigeher" im örtlichen Tierheim aus und ein, kam ich zwangsläufig in Kontakt mit einer damals auch noch jungen Frau aus Bielefeld (sie wohnte zu der Zeit noch in einer zwei Zimmer Wohnung in Bielefeld), die wie ich Bullis liebte und eher den "Gestrandeten" helfen wollte. Dies war gegen Ende der 90er und wir hatten vielleicht alle zwei bis drei Monate mal einen Bulli zu betreuen. Wir holten Bullis aus allen möglichen Tierheimen von München bis Berlin, aber es wurden immer mehr, vor allem kamen Staffis und Pitbull in immer größeren Mengen dazu. Ich engagierte mich damals vermehrt in den örtlichen Tierheimen um die Unterbringung der Abgabehunde zu gewährleisten. Dann kamen die ersten Länderverordnungen, die wir allerdings gerichtlich erfolgreich fast alle wieder vom Tisch fegten (eine Hand voll Leute zwar nur, aber engagiert und verbissen aus Liebe zu ihren Hunden).

Mich selbst begleiteten natürlich nicht mehr nur mein "Bubi", sondern auch Josefine, Sheila, Emma und heute Shana - sie wurden alle übrigens weit über zehn Jahre alt. Die Zeiten wurden immer grauenvoller, es gab immer mehr von Bulli und Co. in den falschen Händen (Wildzuchten schoßen nur so aus dem Boden), ich versuchte so viele wie nur irgend möglich bei uns im Tierheim - ich war mittlerweile dort angestellt - aufzunehmen und weiterzuvermitteln. Der Unfall in Hamburg setzte dann natürlich allem noch die Krone auf, die Politiker drehten durch, aus purem Aktionismus wurden Eilverordnungen sinnlos aus dem Boden gestampft und den Hunden ging es an den Kragen. Hunderte, ich meine sogar Tausende, von ihnen wurden eingeschläfert - von idiotischen Haltern und auch von Tierheimen - als auch abgegeben.

Ausnahmezustand!! Wir arbeiteten auf Hochtouren. Tierschutz und Gerichtsprozesse, die wir leider verloren, Politik und auch Gerichte waren nicht mehr bereit diese unsinnigen Verordnungen zurückzunehmen. Was in dieser Zeit unsere Bullis erleiden mussten ist unbeschreiblich.

Anfang 2001 distanzierten sich dann auch immer mehr Tierheime von den sogenannten Kampfhunden, auch das meine - ich flog raus, ich hätte bei allem was mit Kampfhunden zu tun hat meine Finger drin!

Ich konnte dann natürlich nur noch gebremst helfen, meine eigene Aufnahmekapazität war schnell erreicht und Pflegeplätze sind rar - es sei denn man will nette, süße, junge Mischlinge unterbringen.

Heute kümmern wir uns immer noch, so weit es eben geht, um diese allerorts doch so missverstandenen Hunde, auch um die Fragen und Nöte mancher Halter, die immer noch zu dieser Rasse stehen. Zu meiner Familie wird auch immer mindestens ein Bullterrier mit seinem unvergleichlichen Wesen gehören.
Vor sechs bis sieben Jahren allerdings kam durch puren Zufall - oder sollte es so sein - eine alte Greyhündin zu unserem Rudel...........

Weiter geht es mit "Wie Iris zu den Windhunden kam..."


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