Nachdenkliches

Im Namen des T I E R S C H U T Z E S

Kaum ein Begriff scheint so dehnbar wie der des Tierschutzes, unter dessen Deckmäntelchen wahrhaft kuriose Auswüchse in Erscheinung treten.
Mit der Prämisse - "ich will ja helfen" - versucht man so günstig wie möglich einen Rassehund, der so jung als irgend möglich sein soll, zu "ergattern". Die Farbe des ins Auge gefassten Hundes spielt natürlich eine ganz entscheidende Rolle - optisch gefallen muß er uns, ganze Heerscharen von Tieren werden auf Grund von reizenden zweidimensionalen Photos direkt adoptiert, Wesen, Charakter - zweitrangig. Hochglanzhefte haben Hochkonjunktur, Oberfläche ohne jeglichen Tiefgang.
Welpen - "gehen immer" - eine nicht zu verachtende Einnahmequelle und behinderte Tiere, da führt man quasi sein doch so gutes Herz tagtäglich öffentlich an der Leine spazieren.
Unbeachtet bleibt dagegen oft die breite Masse der "stinknormalen" Tiere mittleren Alters, die außer ihrer grenzenlosen Zuneigung uns Menschen gegenüber nichts vorzuweisen haben. Ausgesucht hat sich hier keiner dieser Tiere sein Schicksal.
Verstehen Sie mich nicht falsch - wir Tierschutzvereine leben auch zum Teil von eben jenen Interessenten, die einen Welpen suchen, einen wie Sie meinen noch formbaren Hund oder gar Rassehund - dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, aber hier geht es vorrangig um gute Beratung, Hilfe bei der Auswahl des passenden Tieres und nicht um Mitleid und dieses ewige "Tränendrüsengequatsche". Allein auf Mitleid kann ich keine 10jährige Beziehung aufbauen. Hier unterscheidet sich unsere Arbeit wenig von der eines verantwortungsvollen Züchters.
Mehr als erfreulich und dem Himmel sei Dank doch ab und an vorkommend sind Anrufe von Interessenten, die sich ausführlich über die jeweilige Rasse informiert haben, ihre Alltags- und Familiensituation schildern, Farbe des Tieres völlig egal, charakterlich sollte es passen und auch nicht mit dem Zusatz - nächste Woche hätten sie Urlaub, bis dahin wäre es ideal. Wir sind kein Versandhandel mit bestimmten Terminvorgaben!!
In meiner langjährigen Arbeit mit den Rassen Bullterrier, Bulldog oder Molosser wußte der Interessent er bekommt einen Hund mit "Ecken und Kanten" und war in den meisten Fällen auch bereit, sich ohne wenn und aber, mit einer gehörigen Portion Geduld, darauf einzulassen.
Ganz anders bei den Windhunden!! Hier finden Sie sogenannte "Tierschützer", die z.B. ihre Galgos oder Greyhounds - fast alle ungewisser Herkunft, bzw. bewußt ausrangiert - mit wachsender Begeisterung auf der Rennbahn laufen lassen.
Es ist absolut nichts gegen unseren deutschen Rennbetrieb einzuwenden, aber bitte, wenn Ihr Eure Hunde auf der Bahn laufen lassen wollt, dann kauft Euch Hunde bei verantwortungsvollen Züchtern.
Unsere Iren werden nicht grundlos aussortiert vom IGB und haben bis dato genug geleistet - sie haben ihren Ruhestand mehr als verdient. Oftmals hatten sie Bänder- oder Sehnenverletzungen - und nein wir sind nicht schlauer als die Iren, allerdings glauben wir das allzu oft!
Nun mag der Ein oder Andere einwenden, unsere Windhunde brauchen die Rennbahn, nur dann sind sie glücklich. In Zeiten mittlerweile flächendeckender eingezäunter Ausläufe, in denen unsere Windhunde ausgelassen mit Ihresgleichen spielen und toben können, braucht keiner unserer Tierschutzhunde eine Rennbahn. Vielleicht doch eher der "Hundehalter".
Windhundrennen sind sehr faszinierend - aber bitte mit gut trainierten, gesunden Hunden!
Mehr als fragwürdig erscheinen mir Leute, die irgendwie über den Tierschutz an unkastrierte Hunde kamen, deren Hündin dann - natürlich versehentlich und ohne daß sie es bemerkten - belegt wurde und dann Welpen bekommt. Die allzu süßen Welpchen werden danach für "günstige" höchstens 300.- bis 500.- Euro verkauft. Hallo, bei 10 Welpen sind das auch mal locker 3000.- bis 5000.- Euro - muß manch Einer lange dafür arbeiten!
Und Leute zur Zucht gehört weit mehr als ein Rüde und eine Hündin! Diese Wild- und Wahllosvermehrer sind weitaus schlimmer als jeder Züchter!
Bedanken möchte ich mich nun aber an dieser Stelle ganz, ganz herzlich bei den vielen Interessenten, die sich beraten lassen, schließlich machen wir diesen Job nicht erst seit gestern, die unserem Fachwissen vertrauen - oftmals einen Hund adoptieren, den sie eigentlich nicht ausgesucht hätten, dies aber niemals bereut haben!!

D A N K E  Euch Allen !!!!!!!!!!

PS: Natürlich können wir nicht immer garantieren, daß unsere Schützlinge das Glück haben, viele, viele Jahre bei Ihnen verbringen zu dürfen - manche von ihnen sind bedingt durch ihre Vorgeschichte bereits "angeschlagen", andere werden wie wir auch einigen unberechenbaren Krankheiten unterliegen. Gerade für Diese ist jede Zeit, die sie bei uns leben, sehr kostbar - und ganz sicher würden sie sich nie von uns abwenden, wenn sie wüßten, wir wären unheilbar krank.













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